Bolivien
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   Die Kinder müssen mitarbeiten  
          
    Sicher gibt es Familien, die aus beiden Eltern bestehen. Oft geben sie das extrem harte Leben auf dem Land (die kargen Felder befinden sich oft auf 4.000 m über dem Meerspiegel und noch höher) auf und ziehen in die Stadt. Aber auch hier gibt es keine fabriken etc. Nur Gelegenheitsarbeit (Müllsammler, Botengänge, Bewachung, Busausrufer etc.).Die Familie kann nur überleben, wenn alle ihre Mitglieder arbeiten, auch die Kinder, und sind es auch nur einige Pfennige. Oft fehlen deshalb die Kinder in der Schule: sei es, weil sie arbeiten müssen, sei es, dass kein Geld da ist, um die Schuluniform (!) oder das Schulmaterial zu bezahlen.

Außerdem ist die Ernährung der Kinder extrem einseitig: kein Gemüse, keine Milch usw. Wir haben einen 5jährigen Jungen getroffen, dem sind so gut wie keine Milchzähne gewachsen. Der Körper hat es nicht hergegeben. Diese einseitige Ernährung hat natürlich Folgen. Die Kinder können sich nicht richtig entwickeln: körperlich nicht (Gehirn!) und damit auch geistig nicht - mit all den Folgen für die weitere Schulausbildung.

Staatliche Unterstützung ist in Bolivien unbekannt. Geld gibt es nur für Großprojekte, für das Militär, für den Parteiapparat. Wenn eine Partei die Wahl gewinnt, werden alle Beschäftigten des "öffentlichen Dienstes" bis zur Kindergärtnerin durch Mitglieder der eigenen Partei ersetzt. Entsprechend wichtig sind deshalb Parteien und der Wahlkampf, für den sehr viel Geld ausgegeben wird.

Einige Kinder werden auch von Ihren Eltern schlecht behandelt, geschlagen. Einige reißen deshalb von zuhause aus, weil sie das Leben dort nicht mehr ertragen und landen in der Straße bei den anderen Straßenkindern. Die stehlen sich dann das Essen zusammen, arbeiten für Hungerlöhne. Um diesem tristen Leben einen Farbtupfer zu geben fangen sie an zu schnüffeln, d. h. sie inhalieren Klebstoff. Das ruft Rauschzustände hervor und lässt sie ihr Los für einige Stunden vergessen. Sie werden davon aber süchtig und das Leben wird nur noch schlimmer. Die Polizei greift sie auf und lässt sie aber wieder laufen, wenn kein Platz in einem Heim frei ist und es ist keiner frei, denn die Heime wurden durch die Regierung geschlossen. Man spart sich das Geld dafür.